Maschenprobe - Was ist das und wofür ist das gut?
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Hallo Ihr Lieben!
Heute möchte ich über die Maschenprobe schreiben:
Neulich im Laden:
"Ich will xy stricken, hab eine Anleitung dafür und brauche Wolle"
(soweit so gut, Wollqualität und Farbe waren rasch gefunden; aber dann..."
"Die Wolle ist etwas dünner/dicker als in der Anleitung, und sowieso möchte ich das Muster nicht ganz laut Strickschrift ausführen"
(eigentlich auch kein so großes Problem, denn die Lösung heißt Maschenprobe und evtl. Zettel, Stift und Taschenrechner um die neue Anzahl der Maschenanschläge auszurechnen)
Und da sind wir auch schon beim Sinn der Maschenprobe:
Jeder strickt etwas anders, soll heißen: mal fester oder lockerer, die Nadelstärken tun ihr Übriges. Auch jedes Muster ist anders: einfache glatt/verkehrt Maschen oder z.B. komplexe Zopfmuster.
Um in etwa die Anzahl der Maschenanschläge im Vorraus bestimmen zu können die man für die gewünschte Größe des Endproduktes haben möchte, empfiehlt sich tunlichst eine Maschenprobe vor dem eigentlichen Beginn (auch wenn man genau nach Anleitung strickt)
Aber wie nun?
Zugegeben es gibt sicher mehrere Möglichkeiten, ich stelle euch die meiner Meinung nach gängigsten vor: 10/10 und 12/12 (bei 12/12 werden die Anschlagsreihe und die oberste Reihe sowie die Anfangs- und Endmasche nicht mitgezählt, da diese von der Größe meist etwas aus dem Rahmen fallen)
soll heißen: ihr strickt entweder ein Quadrat mit 10 bzw. 12 Maschen und 10 bzw. 12 Reihen und messt dann mit einem Maßband ab, wie groß das Rechteck geworden ist um das dann mit eurer Anleitung zu vergleichen
oder ihr geht den umgekehrten Weg:
Ihr strickt solange euer Muster bis ihr ein Quadrat 10x10cm vor euch habt und zählt dann wieviele Maschen und Reihen dafür notwendig waren (Anschlags- und Endreihe sowie Anfangs- und Endmasche nicht mitgemessen).
Um dann auch noch den Materialverbrauch auszurechnen, einfach nach dem Auftrennen der Maschenprobe die Länge des verbrauchten Garns abmessen.
Zugegeben, nicht Jeder braucht eine Maschenprobe, ich habe KundInnen die schon ihr ganzes Leben lang stricken und quasi jedes Muster und den dazugehörigen Verbrauch mit dieser und jener Garn- und Nadelstärke im Kopf haben. Zählt ihr nicht zu diesen KundInnen, dann ist die Maschenprobe wärmstens zu empfehlen um böse Überraschungen zu vermeiden.
Bis Bald
Eure Betsy